Nachhaltiges Pilotprojekt: Geplanter Neubau von 70 Wohnungen zwischen der Vogelsangstraße und der Römerstraße in Neuss
Der Neusser Bauverein plant nach einem Entwurf von Schmale Architekten den Bau von fünf nachhaltigen Neubauten. Insgesamt sollen so 70 neue Wohnungen zwischen der Vogelsangstraße und der Römerstraße in der Nordstadt entstehen. Im Mittelpunkt des Projekts steht der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen sowie die Wiederverwendbarkeit von Baumaterialien. Dazu sollen die Neubauten in einer Holz-Hybridbauweise errichtet werden. Im Planungsausschuss stieß die Projektvorstellung auf viel positive Resonanz.
Ein reduzierter CO2 Fußabdruck und die Schonung von Ressourcen – unter diesem Leitgedanken steht das geplant Pilotprojekt zur Quartierserweiterung in der Neusser Nordstadt. Entlang der Römerstraße sollen vier Punkthäuser mit jeweils zwölf Wohneinheiten entstehen. Um möglichst viele Bäume zu erhalten und keine großflächigen versiegelten Flächen zu generieren, wird für den Bau ein besonderes vertikales Erschließungskonzept gewählt. Die funktionalen Grundrisse sind kompakt gehalten, um die maximalen Mieten zu begrenzen. Durch die Gebäudegeometrie wird jeder Wohneinheit eine zweiseitige Belichtung ermöglicht. Die vier neuen Mehrfamilienhäuser bilden keinen Kontrast zu den Gebäuden auf der gegenüberliegenden Seite, sondern komplementieren das Quartiersbild.
Ein weiteres Mehrfamilienhaus mit 22 Wohneinheiten soll auf einem bestehenden Garagenhof errichtet werden. Zusätzlich zu den bereits bestehenden 31 Einstellplätzen werden auf dem Grundstück 15 bis 19 neue Stellplätze geschaffen werden. Darüber hinaus wird es auch Fahrradabstellmöglichkeiten geben. Auf dem Dach des Wohnhauses mit ebenerdigem Parkdeck mit Betonsockel wird Platz für eine Grünfläche geschaffen, die als eine begehbare Dachterrasse allen Hausbewohnern als Garten dient.
Holz-Hybdridbauweise für nachhaltiges Bauen
Nach den Empfehlungen der „Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen“ (DGNB) werden die neuen Gebäude in der Holz-Hybdridbauweise errichtet, eine Kombination aus Stahlbeton, unter anderem für Treppenhäuser und Parkdeck, im Zusammenspiel mit Holzrahmenbau in den Wohnbereichen. Dadurch werden die Vorteile unterschiedlicher Materialien optimal genutzt und gleichzeitig durch die Material-Trennbarkeit die Recyclingprozesse vereinfacht. „Wir können nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, sondern müssen im Sinne zukünftiger Generationen Reparierbarkeit und Recycling im Blick behalten“, hebt Dipl.-Ing. Markus Schmale, Architekt BDA, hervor.
Die hochgedämmten Außenwände und Decken, Wärmepumpentechnik und Photovoltaikanlagen auf den Dächern zur Stromversorgung der Gebäude stellen einen hohen energetischen Standard des Pilotprojekts sicher. Die zukünftigen Bewohner profitieren neben den positiven ökologischen Aspekten und einer hohen Versorgungsstruktur von deutlich geringeren Wärmekosten. Für alle Neubauten wird eine Wohnungsbauförderung als Quartiersförderung beantragt.
Im Bauausschuss erhielt das Pilotprojekt viel Zuspruch. So wurde das Projekt von Roland Kehl (Grüne) als ein „Meilenstein für Neuss“ bezeichnet, Ingeborg Arndt (Fraktion jetzt) sieht das Projekt als „richtungsweisende Änderung für neue Denkweisen“.
Den vollständigen Artikel „Wohn-Innovation auf dem Betondeckel“ von Christoph Kleinau, erschienen am 23.03.2023 auf rp-online.de, lesen Sie hier.
Weitere Informationen lesen Sie auch in dem Beitrag des Neusser Bauvereins: In Planung: 70 Wohnungen an der Vogelsangstraße in der Nordstadt
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