Grüne Architektur und innovative Gebäudekonzepte

Das neue Denken in der Architektur im Umgang mit der Natur und Schöpfung
Die Auswirkungen des Klimawandels bewegen auch die Architekten und Stadtplaner. Denn sie stehen mit ihrer gestaltenden Arbeit in besonderer Verantwortung für den sorgenden, bewahrenden Umgang mit der Natur, der Kunst und der Schöpfung. So kann und muss sich Architektur ihres Einflusses auf die Natur, die Gesellschaft und den Menschen bewusst sein. Architekten erschaffen nicht nur technische und gestalterische Werke. Die schöpferische Wirkung ihrer Werke geht über das eigentliche Bauwerk hinaus.
Weltweit entwerfen immer mehr Architekten „Green Buildings“ und bestücken Fassaden, Terrassen und Balkone oder auch Dachflächen mit allerhand Pflanzen, denn begrünte Flächen reduzieren die Hitze, die ins Gebäude abgegeben wird. Pflanzen sind der natürlichste Schutz vor Sonneneinstrahlung. Außerdem produzieren sie viel Sauerstoff und sorgen für ein gutes Raum- und Wohlfühlklima. Es geht also nicht nur um architektonische Effekthascherei.

Grüne Architektur zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Ressourceneffizienz in den Bereichen Energie, Wasser und Material aus, während gleichzeitig schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt reduziert werden. Die Gebäude sind aus natürlichen Materialien in nachhaltiger Bauweise erstellt. Grüne Architektur verfolgt also das Ziel, die natürlichen Ressourcen zu gebrauchen, ohne dass es der Natur schadet. So beeinflusst sie heute das Berücksichtigen von ökologischen, ökonomischen, sozialen aber auch ethischen Faktoren maßgeblich die Form und Funktion von Gebäuden jeder Art und schließt Flächen sparendes Bauen in die Planungsansätze für eine zeitgemäße, nachhaltige Architektur ein.
Nachhaltiges Bauen: mehr als ein kurzfristiger Trend?
Grüne Architektur hat viele Erscheinungsformen. Das bezieht sich nicht nur auf die architektonisch gebaute Substanz. „Green Building“ ist, durch die sich immer deutlicher abzeichnenden Auswirkungen des Klimawandels, unter Architekten, Projektentwicklern und Investoren zum geflügelten Wort geworden. Alles was nachhaltig, ökologisch oder energiesparend aussieht und den allgemein gültigen Standards für umweltfreundliche Architektur entspricht, wird gerne unter dem Oberbegriff der „grünen Architektur“ zusammengefasst und vermarktet.

Damit stellt sich für verantwortungsvoll agierende Architekten die Frage, ob dieses neue „Geschäftsmodell“ moralisch gut ist, denn offenbar kann mit der Rettung unserer Umwelt Profit gemacht werden — eine wahrlich schizophrene Haltung, wenn gleichzeitig immer argumentiert wird, dass die Reduktion des CO2-Ausstoßes, die nachhaltige Sanierung von Gebäuden und die Verwendung schadstofffreier Materialien und viel Geld kostet.
Symbiose von Gebäude und Grün, Haus und Garten
Viele Städte sind bereits heute dicht bebaut und werden aus Mangel an attraktiven Baugrundstücken weiter verdichtet. Um für die Menschen möglichst lebenswerte hochverdichtete Räume zu schaffen, ist es für Schmale Architekten sehr wichtig, dass man den Menschen möglichst viel Grün wiedergibt.
Der Ansatz: Pflanzen werden möglichst in jedes Gebäude integriert. Mit dem Bauen in die Höhe wächst auch das Grün mit in die Höhe. Dachflächen sind nicht nur Grünflächen, sondern werden zu grünen Oasen, die auch Platz für urbanen Gartenbau und vielseitige Aufenthaltsbereichen bieten. Sie dienen sowohl als Nutzgarten wie auch als Sonnenterrasse. Auf einem Flachdach wird eine Humusschicht mit Vegetation gedeckt, dies gewährleistet gleichbleibende Feuchtigkeit und dient als perfekter Wärme- und Kälte-Isolator.
Ein Raster von Beton- oder Stahlstützen ersetzt die tragenden Mauern und wird zur Grundlage der neuen Ästhetik. Entscheidend ist der Gedanke, Bauwerke auf Pfeiler zu stützen, um dadurch den Boden frei nutzbar zu machen.
Die Fassade wird als freie Fassade gestaltet. Offene und geschlossene Partien an der Fassade ermöglichen die Trennung und Verknüpfung der äußeren Gestaltung von der Baustruktur.

Innovatives und zukunftsorientiertes Konzept
Schmale Architekten beschäftigen sich systematisch mit moralischen Fragen in der Architektur und ziehen ethische Überlegungen in ihre Arbeit mit ein. Als Architekten, Projektentwickler, Planer, Bauingenieure und Realisatoren sind wir uns der Verantwortung bewusst, die damit verbunden ist, dass unsere Projekte zum Teil tief in gewachsene Strukturen eingreifen und sie verändern. Natürlich hoffen wir, dass unsere Arbeit Veränderungen zum Besseren bringt.
Und weil Schmale Architekten nicht nur der ökonomische Erfolg wichtig ist, sondern wir auch Verantwortung für die Natur und Umwelt übernehmen, und weil wir wissen, dass wir die gesetzten Ziele nur dann erreichen, wenn wir mit den Menschen zusammen und nicht gegen sie arbeiten, suchen wir bei allen Phasen unserer Bau- und Stadtentwicklungsprojekte das Gespräch mit den Betroffenen – auf individueller Ebene, der inner gemeinschaftlichen Ebene und der gesellschaftlichen Ebene. Der frühzeitige und dauernde Einbezug aller an einem unserer Projekte Interessierten oder von ihm Betroffenen ist Teil unserer ganzheitlichen Herangehensweise.

In der konzeptionellen Planung findet ein Wandel von konservativen Baustrukturen, die für eine Architektur nach Vorgaben traditioneller Bebauungspläne und eine kurzsichtige Planung nach Mustern des althergebrachten Städtebaus und bekannter Wohnformen steht, hin zur Schaffung einer horizontalen Dorfstruktur mit geschossweisen Plätzen und Aufenthaltsbereichen, der Verknüpfung mit Licht, Luft und Grün als Klima-Fassade gepaart mit Angeboten für private Kommunikation der Hausbewohner (Rückzugsbereiche/Lounge) mit Blick und Einblick von der Strasse und zu unterschiedliche Strukturen von Wohngruppen und Lebensformen, statt.