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Wohnquartier Sermer Weg / Volkardeyer Weg in Düsseldorf

GEBÄUDEKATEGORIE: Wohngebäude (MFH,RH), Kindergarten (Kitas)
FERTIGSTELLUNG: 2023
BAUHERRIN: Rheinwohnungsbau GmbH
ARCHITEKTUR: Schmale Architekten GmbH / hector3architekten
LANDSCHAFTSARCHITEKTUR: GREEN Landschaftsarchitekten Clever + De Jonghe PartGmbB
ANSCHRIFT BAUPROJEKT: Sermer Weg 20-62, Volkardeyer Weg 53-83a, 40472 Düsseldorf
Quartiersprojekt mit geförderten und freifinanzierten Wohnungen, Reihenhäusern und einer vierzügigen Kindertagesstätte

Neue Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Die Wiederbelebung eines Quartiers.

Das Quartiersprojekt „Sermer Weg / Volkardeyer Weg`` basiert auf einem ganzheitlichen Planungsgedanken, der modernes Wohnen, eine energieeffiziente Bauweise und Klimaschutz miteinander vereint. Mit der umfassenden Bestandssanierung, der Errichtung neuer barrierefreier Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser sowie einer vierzügigen Kindertagesstätte wurde ein innovatives und sozialgerechtes Quartier in Düsseldorf geschaffen. Die großzügigen Grünflächen und Spielplätze des generationsübergreifenden Quartiers bieten Treffpunkte und Erholungsräume für Jung und Alt.

Wohnquartier Sermer Weg / Volkardeyer Weg

Wesentlicher Bestandteil der Planung des neuen Quartiers waren der Teilerhalt und die umfassende Sanierung des Bestandes. (© Foto: Rheinwohnungsbau GmbH)

Die Formgebung der Wohngebäude ist klassisch und reduziert, die Fassaden werden durch ein Spiel aus vertikalen Fensterfronten und einer zeitlosen Farbgebung aufgewertet.

Der alte Baumbestand konnte größtenteils erhalten werden und dient zur natürlichen Verschattung und Kühlung der Umgebung. Die Grünflächen und Spielplätze des Quartiers schaffen Erholungsräume und Treffpunkte für die Bewohnerinnen und Bewohner. (© Foto: Rheinwohnungsbau GmbH)

Die Wohngebäude des generationsübergreifenden Quartiers sind barrierefrei gestaltet. Die integrative Wohngruppe, ein Quartierstreff sowie die vierzügige Kindertagesstätte fördern die soziale Vielfalt der Quartiers.

Quartiersprojekt mit dem 1. Platz in der Kategorie „Ersatz-Neubauten`` des Deutschen Bauherrenpreises 2024 ausgezeichnet

Das Quartiersprojekt „Sermer Weg / Volkardeyer Weg`` wurde in drei Bauabschnitten umgesetzt und im Jahr 2023 fertiggestellt. Die Quartierserneuerung startete 2015 mit dem Abbruch der alten Wohnungen und der Nachverdichtung. Das Umzugsmanagement des vorher vollvermieteten Quartiers wurde durch die Bauherrin Rheinwohnungsbau GmbH begleitet. Im Jahr 2017 startete der zweite Bauabschnitt (Volkardeyer Weg) und im Jahr 2020 folgte der dritte Bauabschnitt (Sermer Weg).
Am 26. Juni 2024 wurde das Quartiersprojekt „Sermer Weg / Volkardeyer Weg`` für seinen ganzheitlichen Planungsgedanken und sein Konzept mit dem 1. Preis in der Kategorie „Ersatz-Neubauten`` des Deutschen Bauherrenpreises 2024 ausgezeichnet.

Geförderte und freifinanzierte Mietwohnungen

Nach dem interdisziplinären Architektenwettbewerb zur Quartiersentwicklung wurde die bestehende Zeilenbebauung teilweise abgerissen und durch Punkthäuser und L-förmige Neubauten städtebaulich sinnvoll ergänzt. Die neuen Mehrfamilienhäuser entlang der Straße wurden als Hochpunkte im dritten Bauabschnitt beibehalten. Die Reihenhäuser interpretieren die alte Zeilenbebauung. Das generationsübergreifende Quartier besteht aus einem Mix aus geförderten und freifinanzierten Wohnungen, Wohneigentum und einer Kindertagesstätte. Insgesamt wurden 243 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 15.731 m2 geschaffen. Die Mieten betragen 6,62 Euro/m2-7,80 Euro/m2 (gefördert) und 8,50 Euro/m2-10,50 Euro/m2 (freifinanziert). Eine integrative Wohngruppe, ein Quartierstreff und eine Arztpraxis fördern zusätzlich die Belebung des Quartiers. Die durchgängige Barrierefreiheit der Mietwohnungen ermöglicht das Wohnen und Zusammenleben von Jung und Alt.

Energieeffizienz und Klimaschutz im Fokus

Neben der Förderung der sozialen Vielfalt lag ein weitere Schwerpunkt auf der energieeffizienten und klimafreundlichen Bauweise und Gestaltung des Quartiers. Im Jahr 2017 wurde das Wohnquartier als Klimaschutzsiedlung Düsseldorf-Lichtenbroich ausgezeichnet. Es entspricht in Teilen dem 3I-Standard (max. 35 kWh/m2a), erfüllt im Neubau die Vorgaben für KfW 40 und in der Sanierung für KfW 55. Dabei wird eine Reduzierung der CO2-Bilanz von 4,8-6,9 Kg CO2/m2a erreicht. Realisiert wird dies durch eine zentrale Holzpelletsheizung für Heizung und Warmwasser, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, Solarthermie und der monolithischen Bauweise im Neubau.

Zur Verbesserung des Mikroklimas wurde im Rahmen des Feiraumkonzepts eine zentrale Tiefgarage integriert und die Anzahl der versiegelten Flächen minimiert. Dadurch wird die Versickerung des Regenwassers gestärkt und die Biodiversität im Quartier erhöht. Der alte Baumbestand innerhalb des Quartiers wurde größtenteils erhalten, die Verschattung durch die Bäume kühlt die Umgebung und verbessert so das urbane Klima. Die Grünflächen und Spielplätze des Quartiers dienen als Erholungsräume und Treffpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers.

ECKDATEN ZUM PROJEKT

Marktsegment: Gemischt
Gebäudetyp: Mehrfamilienhaus
Maßnahmentyp: Neubau
Konstruktion: Massivbau, monolithische Bauweise, KfW 55
Entwurf: Markus Schmale (Dipl.-Ing. Architekt BDA), Michael Müller (Dipl.-Ing. Architekt), Catrin Grannemann (M.Sc. Architektin), Oliver Breithor (Dipl.-Ing. Architekt)
Leistungsphasen: Städtebaulichen Entwicklung / Quartiersentwicklung, Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Vorbereitung der Vergabe, Mitwirkung bei der Vergabe, Objektüberwachung, Objektbetreuung

Wohnungsschlüssel (in %)
1- und 2-Zimmer Wohnungen: 69
3- und 4-Zimmer-Wohnungen: 25
Wohnungen mit 5 oder mehr Zimmern: 6

Jahr der Fertigstellung: 2023
Anzahl der Gebäude: 37
Anzahl der Wohnungen gesamt: 243
Wohnfläche (WF) nach WoFIV 15.731 m2
Summe WF und sonstige Nutzungsfläche (NUF): 16.683 m2
Grundstücksfläche: 28.565 m2
Geschossflächenanzahl (GFZ): 0,8
Grundflächenzahl (GRZ): 0,23
Anzahl der Stellplätze: 144
Stellplätze in Garagen oder Tiefgarage: 35

Durchschnittliche Nettokaltmiete
Geförderte Wohnungen: 7,11 €/m2
Freifinanzierte Wohnungen: 9,59 €/m2
Prozentualer Anteil der geförderten Wohnungen: 41 %
Durchschnittlicher Verkaufspreis: 5.038 €/m2

Energiekennwerte
Höhe der CO2-Emissionen: 143 Tonnen/Jahr
Anteil erneuerbarer Energien: 100 %
Endenergiebedarf: 23 kWh/(qma)
Energieversorgung (Heizung und Warmwasser): Die Bauabschnitte werden durch zentrale Pelletheizungen, Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung, Luft-Wasser-Wärmepumpen, Solarthermie und PV-Anlagen heterogen mit regenerativer Energie versorgt.

Inanspruchnahme von Fördermitteln: Ja
Für das Projekt wurden öffentliche Mittel in Form der Wohnbauförderung und KfW Kredite in Anspruch genommen. Darüber hinaus gab es kommunale Zuschüsse für den Abbau von Barrieren im Sanierungsbereich.