Architektur und Livestyle: En Suite-Wohnen ist in jeder Hinsicht ein innovatives und beispielhaftes Projekt für die Bewältigung einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung des ``Wohnens im Alter``.
Wo und wie wohne ich im Alter am besten? Entspricht die Art, wie wir wohnen, eigentlich noch unseren Bedürfnissen und Werten? Die Frage, wie wir im Alter wohnen und leben werden, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Sorge um das Immobilien-Eigentum, der Umgang mit den Mobilien und die Weitergabe von Werten an die nächste Generation stehen dabei oft im Mittelpunkt der Gedanken.
Der Wohnraum in den Städten wird knapper, die Mieten steigen und der Traum vom eigenen Haus mit Garten oder einer Eigentumswohnung in der Stadt kollidiert vielerorts schon allein mit steigenden Kaufpreisen. Und so wird das über Generationen idealisierte Modell des irgendwann abbezahlten Altersruhesitzes immer unrealistischer. In Deutschland leben dem Deutschlandatlas der Bundesregierung zufolge rund 54 Prozent der Haushalte zur Miete und inzwischen stellen die Mietkosten den größten Ausgabeposten vieler Menschen dar. Wohnen wird immer mehr zum Luxusgut. Aber auch für Menschen, die ``ausreichend`` Vermögen gebildet haben und im Alter über meist zu große Eigenheime verfügen, stellt sich die Frage nach dem zukünftigen Wohnort und der richtigen Wohnform.
Wäre das Wohnen mit mehreren Generationen nicht eine gute Form des Zusammenlebens oder ziehe ich in eine Wohnung, solange ich noch rüstig bin? Was geschieht mit meinem jetzigen Haus oder Wohneigentum? Welche Pläne haben meine Kinder und Angehörigen? Diese und viele Fragen mehr stellen sich spätestens mit Eintritt in den Ruhestand.
Die Gruppe über 65-Jährigen machen schon heute 20 Prozent der Bevölkerung aus. Ab 2030 wird jeder Dritte älter als 65 sein. So gibt es eine große Nachfrage etablierten und innovativen Lösungen. Die Wohnangebote und Optionen sind vielseitig, aber meist mit Kompromissen verbunden.
Viele ältere Menschen möchten in der vertrauten Umgebung wohnen bleiben – mit Vorbereitung ist das kein Problem. Dazu muss die Wohnung meist altersgerecht hergerichtet werden oder noch Umbaumaßnahmen durchgeführt werden. Zudem ist die Frage zu klären, wie sich Hilfe im Haushalt am besten organisieren lässt.
Andere ältere Menschen ziehen zu ihren Kindern – in einen Anbau oder in die Einliegerwohnung und setzen auf den Familienanschluss. Dieses ist langfristig gesehen sinnvoll, wenn eine Betreuung im Alter absehbar ist.
Das Wohnkonzept Mehr-Generationen-Haus ist eine Antwort auf die Auflösung der Großfamilie und den Wunsch nach Selbständigkeit und Flexibilität. Die rund 500 Mehr-Generationen-Häuser bundesweit gelten als Begegnungsstätten: Senioren bieten ihre Hilfe an, damit Mütter arbeiten können, Ältere fördern Kinder, Junge übernehmen die Gartenarbeit und unterstützen Kranke.
Betreute Wohnanlagen oder auch Seniorenresidenzen bieten jede Art von Unterstützung. Man wählt zwischen Ein- bis Dreizimmerwohnungen zum ortsüblichen Miet- oder Kaufpreis. Es gibt Wohnprojekte mit vorgegebenem Leistungspaket und solche mit einer Kombination aus Pauschal- und Wahlleistungen. Viele Wohnanlagen haben einen Service-Stützpunkt oder ein Büro direkt im Haus und das Personal steht rund um die Uhr zur Verfügung. Manche Anlagen integrieren sogar ein Pflegeheim, so können Sie auch als Schwerstpflegefall in der liebgewonnenen Umgebung bleiben. Zu Miet- und Finanzierungskosten kommt eine monatliche Betreuungspauschale zwischen 50 und 100 Euro.
Viele ältere Menschen nehmen ihre Zukunft selbst in die Hand: Statt in Einliegerwohnungen, im Mehr-Generationen-Haus oder in Seniorenresidenzen zu wohnen, wollen sie selbstständig bleiben und schieben Wohnprojekte zu mehreren an, die Senioren-WG. Dabei suchen sie nicht nur eine günstige Wohnung, sondern das Miteinander, wollen neue, familienähnliche Strukturen bilden. Dies können gleichaltrige Wohn- und Hausgemeinschaften, aber auch Generationen übergreifende Wohngruppen sein. Jedes Wohnprojekt ist einzigartig, die Regeln individuell auf die Bewohner zugeschnitten. Die Gemeinschaft kauft sich bei Bedarf die Versorgung hinzu – Dienstleister oder eigenes Personal. Die Vorteile: Man wohnt selbst bestimmt, verzichtet aber nicht auf Gesellschaft. Auch das Beisammensein in den Gemeinschaftsräumen verhindert, dass man im Alter vereinsamt.
Ein neues Wohnkonzept und Angebot für Menschen der Generation 65+ ist das ``En Suite-Wohnen`` von Schmale Architekten. Hier werden alle Vorteile an ein anspruchsvolles und unabhängiges Wohnen auf gekonnte Weise zusammengeführt.
Bei allen Optionen gilt: Die Pflegeleistungen gehen extra. Für die Betreuung erhalten die Pflegebedürftigen Pflegegeld; je nach Pflegestufe zwischen 316 und 901 Euro. Zusätzlich einen Profi-Pflegedienst zu engagieren, schließt sich nicht aus.